Badminton - Zum Rückrundenschluss Selbstvertrauen getankt (ek) So richtig hat die Saison für die SG Heiligenwald/Völklingen I erst am letzten Vorrundenspieltag begonnen. Denn da gelang mit dem 4:4 gegen den TV Wemmetsweiler II der erste Punktgewinn für diese Runde. Klar, dass mit so einer Miniausbeute das Tabellenende fest gebucht ist. Der Abstand zum Vorletzten TV Homburg beträgt drei Punkte. Die Lage des Teams um Kapitän Andreas Schweitzer ist also nicht aussichtslos, aber eine Herausforderung für das neue Jahr. Dass es direkt zum Auftakt am 19. Januar zuhause eben gegen Homburg geht, sollte Ansporn sein. Denn im Hinspiel hatte sich die Mannschaft selbst in den Negativtrubel gestürzt. (mehr)
Im ersten Rundenspiel war beim Saarlandligaaufsteiger Neuzugang und Nummer eins Andreas Kreutz noch nicht spielberechtigt. Und in der letzten Saison im Pokalspiel hatte die SG in Homburg mit 6:2 gewonnen. Da sollte also was drin sein. Doch am Ende gab es eine 3:5-Pleite, die saß. Gründe? Ein Gegner, der von Spiel zu Spiel auch ohne starken Neuzugang über sich hinauswuchs. Und in dem Marco Fuhrmann (gegen Andreas) und Daniel Oswald (gegen Eric) im Einzel Sahnetage erwischten, während die SG’ler ungewohnt schwächelten. Dass die SG-Damen Tabea und Lisa nach langer Trainingspause nicht mal am Sieg schnuppern konnten und Eric/Michael im 2.Doppel den lange Zeit sicher geglaubten Sieg fahrlässig verspielten, passte ins Bild. Eine Niederlage, die sich wohl schon vorab im Kopf des einen oder anderen angebahnt hatte. War klar, dass die darauffolgenden Spiele in der bärenstarken Liga nicht mehr so leicht zu gewinnen sein würden. Ein Erfolg gegen den TVH wäre also Pflicht gewesen.
Danach kam nämlich der TV Wemmetsweiler I ans Sachsenkreuz, Absteiger aus der Oberliga. Hier war – nicht zuletzt wegen Neuzugang Kai Behles und den starken Damen – nie ein Sieg möglich. Das 3:5 war in der Besetzung beider Teams das Maximum und kam auch zustande, weil Eric doppelt erfolgreich und auch Hardy im Einzel auf der Siegerstraße blieb. Auch im nächsten Match beim ebenfalls abgestiegenen BSC Fischbach I war klar: Hier ist in der Regel das 3:5 das Standardergebnis für die meisten Gegner. Ein 4:4 ist nur durch einen Überraschungssieg drin. Der war auch drin – doch als Tabellenletzter in der Negativspirale reicht es dann eben nicht. Diesmal waren das 2. Doppel sowie die Damenspiele eine klare Sache für die SG, weil Fischbach hier nur Ersatzspieler aufs Feld schickte. Die drei Akteure mit Oberligaformat, Marc Schenkelberger, Christian Wühr und Marius Wittmer, holen in der Regel ihre Spiele. So auch diesmal. Nur wenn es zur Kombination von stark/schwach kommt, hat der Gegner vielleicht eine Chance. So wie hier die SG im Mixed. Eric und Tabea hielten hier famos mit, sahen nach gewonnenem ersten Satz den Matchball schon in der Nähe. Doch nach drei Durchgängen war der Traum vom Sensations-Remis doch ausgeträumt. Mit dem dritten 3:5 im dritten Spiel war klar, dass die Saison ganz schwer wird.
Doch die härtesten Rückschläge folgten erst noch. Gegen die SG Lebach/Oberthal I gleich im nächsten Spiel setzte sich die Ergebnisserie nämlich fort. Und diesmal war die Pleite wieder völlig unnötig. Eric und Thomas (der zwar deutlich kürzer treten wollte, aber dankenswerterweise mehrfach einsprang) verloren unmittelbar vor dem Satzgewinn im ersten Durchgang den Faden und unterlagen. Bei Andreas und Michael lief es identisch, auch Lisa und Tabea reihten sich ein. Alles Spiele, die bei einem selbstbewussteren Auftritt locker hätten genau umgekehrt ausgehen können. Nach einem so schlechten Start noch etwas zu holen, ist schwierig. Dass Thomas im Einzel gegen Felix Steinmetz gar keine Chance hatte, war so auch nicht geplant. Ebenso die Niederlage von Michael/Lisa im Mixed. Lichtblicke hier: Andreas, der nach problematischem Start an seine stärksten Zeit mit einem Erfolg über Volker Dibbern anknüpfte, ein klarer Erfolg von Eric gegen Felix Gauer und natürlich der Zweisatzsieg von Nachwuchsakteurin Katrin Kirsch. Nach einer tollen Leistung holte sie gegen Tina Held das Dameneinzel sogar in zwei Sätzen.
Auch das nächste Spiel sollte nicht die Wende bringen: Der BC Bischmisheim macht diese Saison mit seiner Saarlandligamannschaft Ernst, will offenbar unbedingt Meister werden und schickt immer Formationen aus Regionalliga- und Ex-Bundesligaspielern aufs Feld, die nicht zu schlagen sind. Die SG hatte „Glück“, dass mit Thomas Tesche ein Akteur dabei war, dem augenscheinlich die Spielpraxis fehlte, sodass Eric sich zum Sieg zittern durfte. Ansonsten war da allerdings überhaupt nichts zu holen – und die stärksten Spieler wie Felix Kruchten oder Jonas Scheller waren da noch nicht mal am Start.
Den Tiefpunkt indes erlebte die SG am vorletzten Rundenspieltag in Bous. Die letzten Spielzeiten immer auf Augenhöhe, die Bilanz war sogar eher positiv. Diesmal spielte der Gegner aber mit Neuzugängen Björn Wirth und Jana Karmann (beide Fischbach) und dem immer stärker werdenden Jugendakteur Dennis Maier. Dennoch kein Grund, die Nerven zu verlieren – sollte man meinen. Bei einem Ergebnis von 0:8 am Ende muss dann aber doch die Meinung revidiert werden. Eric und Thomas zeigten im Doppel eine schwache Leistung, in der Vorsaison hatten sie fast mit dem gleichen Ergebnis in zwei Sätzen gewonnen. Hardy und Andreas hatten beim 19:21 im dritten Satz Pech, auch für Eric war im zweiten Einzel (18:21 im dritten) der Sieg drin. Svenjas Erfolg gegen Maike Kohlmaier schien auch lange Zeit im Bereich des Möglichen. Nach der Pleite war klar: Nur mit mehr Selbstvertrauen kann noch die Wende gelingen.
Und gegen Wemmetsweiler II gab es dann sowas wie die Wende tatsächlich. Sie zeigte sich im positiven Sinn daran, dass Eric sein verloren geglaubtes Einzel gegen Kai Decker im 3.Satz plötzlich doch noch gewann und Andreas/Hardy gegen Wainer/Thiel auch auf der Zielgeraden des Entscheidungsdurchgangs die letzten Punkte erzielten. Doch zur „Voll“-Wende hätte auch gehört, dass Lisa/Michael nicht das Pech gehabt hätten, im Mixed die letzten Punkte nicht zu machen (Ergebnis: 21:18 19:21 19:21). Und vor allem: Dass Andreas im letzten Spiel des Tages bei 4:3-Gesamtführung den Sack nicht zumacht. Im ersten Satz hatte Kim Thiel ihn quasi vom Feld geschmettert. Im zweiten Satz fand Andi dann rein und plötzlich sah es ganz anders aus. Doch trotz mehrerer Matchbälle und einem Hin und Her war Thiel dann der Erfolgreiche: 22:20. „Nur“ ein Remis also.
Immerhin: Im Pokal läuft es bisher für die SG I. Im ersten Spiel beim BV Schaffhausen war ein glanzloser 7:1-Sieg gelungen, bei dem sich nicht nur Eric im Einzel strecken, sondern auch Svenja ein fast verloren geglaubtes Match umbiegen und sie zusammen mit Tabea im Doppel sogar den Kürzeren ziehen musste. Auch das ebenso standesgemäße 7:1 gegen den extremst ersatzgeschwächten Verbandsligisten SG Lebach/Oberthal II kam ohne großen Glanz kurz vor Weihnachten zustande. Bei einem weiteren Sieg gegen allerdings nun weitgehend bärenstarke Wettkampf-Konkurrenz könnte die SG das Endturnier-Triple im Pokal schaffen.